Führungskräfte treffen täglich unzählige Entscheidungen zu Fragen wie:
• wie gewinne ich diesen Kundenauftrag?
• wie bringe ich mein Team weiter?
• wie richte ich das Unternehmen für die Zukunft aus?
• welche strategische Option ist werthaltender? etc.
Dabei wird selten überlegt, wie Entscheidungen entstehen. Wann, welcher Entscheidungsweg der bessere ist, um die Möglichkeit zu erhöhen, die richtige Entscheidung zu treffen.
Im Buch «Schnelles Denken, langsames Denken» des Psychologen Daniel Kahneman werden zwei Denkweisen unseres Gehirns beschrieben:
System 1: wendet Heuristiken an = mentale Abkürzungen, um intuitiv, schnell, automatisch entscheiden zu können, ist jedoch fehleranfällig
System 2: wendet angestrengtes Denken an, ist dabei langsam, bewusst, anstrengend und basiert auf Logik
Im Alltag helfen uns diese beiden Systeme bestens, um meistens gute Entscheidungen zu fällen. Immer öfters kommen wir jedoch damit an unsere Grenzen, besonders wenn die Situation komplex und dynamisch ist.
Folgende zwei Entscheidungswege können bei komplexen, dynamischen Situationen, welche oft auch Unsicherheiten und Mehrdeutigkeiten mit sich bringen, bei der Lösung von Nutzen sein:
Der erste Weg nimmt sich den Innovationsprozess, wie Neues entsteht, als Grundlage. Dieses Vorgehen ist insbesondere dann vielversprechend, wenn die Situation komplex ist und viele Elemente zu berücksichtigen sind.
Der Gestaltpsychologe Graham Wallas hat bereits in den 1920er Jahren folgende Phasen dafür identifiziert:
1. Vorbereitung: Sammlung von Informationen und Wissensaufbau über die Situation, Thema, Problem
2. Inkubation: Nutzung des halbbewussten, automatischen Denkens, um das Thema zu betrachten
3. Illumination: Plötzliche Erkenntnis, Aha-Effekt zum Thema und nächste Schritte werden klar
4. Verifikation: Gefundene Lösung auf Logik und Machbarkeit hin prüfen und anpassen
Der zweite Weg lehnt sich an die Arbeiten des Arbeits- und Organisationspsychologen Karl Weick an.
Dieses Modell ist gerade dann wertvoll, wenn die Situation komplex und dynamisch ist und Entscheidungen in Zeiten der Veränderung getroffen werden müssen, bzw. eine klare Lösung nicht im Voraus geplant oder erdacht werden kann.
Im Umgang mit unbekannten und mehrdeutigen Situationen hat sich folgender Prozess bewährt:
1. Versuch: Anhand von Daten bestimmte Optionen im Experimentiermodus ausprobieren
2. Auswahl: Durch die Analyse und Interpretation der Informationen die nächsten Schritte bestimmen, wie mehr Klarheit geschaffen werden kann
3. Erhaltung: Durch die gewonnenen Erfahrungen wird entschieden, was beibehalten werden soll
Beide Wege brauchen ihre Zeit, in dem die Entscheidungsreife über die Erkenntnisgewinne stetig gärt. Diese Zeit ist geprägt von hoher Ambiguität.
Führungskräfte sehen sich vor der Herausforderung, dass Mitarbeitende Klarheit wollen, trotz Unklarheit, sie wollen Sicherheit, trotz Unsicherheit. Diese Spannungen müssen Führungskräfte aushalten, bis die Erkenntnisgewinne ausreichend hoch sind, um eine Entscheidung zu treffen.
Der Weg zur Entscheidungsreife ist geprägt durch sammeln von Informationen, dem Experimentieren, den Überlegungen über mögliche Optionen, deren Abwägen und schliesslich dem Entschluss für eine bestimmte Entscheidung oder dem Entschluss der Nicht-Entscheidung.
Egal welcher Weg Sie in Ihrer persönlichen Situation wählen, unser Führungsentwicklungsprogramm gibt Ihnen Werkzeuge in die Hand, um Entscheidungen herbeizuführen.
Gerne unterstützen wir Sie mit unserem reichen Know How-Erfahrungsschatz und helfen Ihnen in der Zielfindung und – zusammen mit Ihren Mitarbeitenden – auf dem Weg dorthin. Kontaktieren Sie uns, um mehr darüber zu erfahren.
Yannick Turkier
Consultant
TransPerform Consulting GmbH