Letzten Herbst an einem Workshop-Mittagessen diskutierten wir mit Führungskräften neu definierte Führungsprinzipien. Wir erzählten uns Beispiele von mehr oder weniger gelungenen Beispielen der Führung.
Eine Geschichte ging unter die Haut: Eine Person stellte bei ihrer Firma ein Gesuch für einen Parkplatz. Sie ist aus gesundheitlichen Gründen auf ein Auto angewiesen. Ihr Gesuch wurde abgelehnt. Begründung: Temporär angestellte Mitarbeitenden hätten gemäss Weisung keinen Anspruch auf einen Parkplatz.
Auf den ersten Blick war unsere Reaktion: «Wie kann man nur so entscheiden, das geht ja gar nicht!» Und: «Da sollte doch der gesunde Menschenverstand greifen».
Nach dem von uns geäusserten Unverständnis und Kopfschütteln über diesen Entscheid, diskutierten wir weiter: Was wäre denn passiert, wenn die handelnde Person das Gesuch bewilligt und gleichzeitig gegen die klare Weisung verstossen hätte? Hätte die vorgesetzte Führungskraft diesen Entscheid gestützt oder diesen revidiert? Ist es oft nicht einfacher, sich an die Weisung zu halten und «safe» zu sein als eine Entscheidung zu fällen, die im Konflikt mit Vorschriften steht?
Diese Diskussion dauerte, und inzwischen waren wir beim Espresso angelangt Unser Fazit: In einer hoch regulierten Welt wollen wir als Führungskräfte darauf achten, dass wir Freiräume schaffen, zu Entscheiden ermutigen, die auf dem gesunden Menschenverstand beruhen und diese von einzelnen gefällten Entscheide dann auch stützen.
Ich wünsche Ihnen im 2023 viele Gelegenheiten, dem gesunden Menschenverstand etwas Raum zu geben!
Dr. Beat Kropf
Managing Director
+41 79 705 16 36
P.S. Diesen Text habe ich ohne ChatGPT geschrieben – nur mit meinem Verstand